Bach, Berlin und Haxe

Bach, Berlin und Haxe

Und schon wieder ist mehr als ein Monat rum, dieser stand aber mehr im Zeichen der Städte. Verbrecher kehren ja gerne an ihren Tatort zurück. So war ich länger in Berlin, genötigt durch einige Arzttermine, die anstanden. Aber Berlin im Sommer hat auch was, manchmal. Das wusste ja schon Alphaville. Drei und eine halbe Woche sollten es in Berlin werden. Netterweise hat mich Andree wieder aufgenommen, der Wagen hatte mal Pause.

Zunächst musste ich vor Berlin mein Solarpanel reparieren lassen, und da fand sich letztendlich ein netter Händler direkt beim Freizeitzentrum Roßmühle. Roadsurfer hatte sich dann sogar nach ca. 20 Tagen doch mal wieder gemeldet. Am Ende fehlte, warum auch immer, eine Sicherung irgendwo. So richtig viel Watt kommen da zwar jetzt auch nicht runter, aber immerhin. Da der Campingplatz so angenehm war, direkt an der fränkischen Saale, bin ich noch ein paar Tage geblieben.

Danach ging es ein paar Tage nach Haan, und es stellte sich dabei heraus, dass mein guter Freund Christian ganz in der Nähe vom besagten Campingplatz, übrigens sagt man in der Rhön, einen Zwischenstopp in Richtung Urlaub einlegen wollte. Da bin ich dann gleich nochmal mit hingefahren. War ja Richtung Berlin, so ganz grob.

Christian bietet übrigens sehr großartige Waldtage an, in der Nähe von Düsseldorf. Unbedingt mal mitmachen, wenn man da in der Nähe ist.

Die Musik in dem Video ist übrigens von Chris Hülsbeck. Alles hängt zusammen. Das Video hab' ich noch mit Premiere Pro gemacht. Man denkt ja, Slideshows sind das Einfachste. Stimmt aber gar nicht.

Da Christian nach Leipzig musste, vor dem Urlaub, (eine verworrene Geschichte), hab' ich ihn nach Leipzig gefahren, das lag jetzt ja wirklich auf dem Weg nach Berlin. Da bin ich dann auch ein paar Tage geblieben, es gibt einen sehr praktischen Campingplatz direkt am Hauptbahnhof. Er ist wirklich nur praktisch, sonst nichts.

Leipzig Hauptbahnhof

Das Gewandhaus spielte zur Begrüßung die h-Moll Messe von Bach.

Das war sehr ergreifende, aber auch etwas schwere Kost. Passend dazu ein Bild von Christian mit einer Schweinshaxe.

Ratskeller Leipzig

Ansonsten habe ich noch meinen alten Schulfreund Michael getroffen, den hatte ich auch schon lange nicht mehr gesehen. Der hat bisher Literatur übersetzt, möchte jetzt aber lieber Daten übersetzen. Wir sind ja alle ähnlich alt. Wenn man sich das überlegt. Ende vierzig. VIERZIG! Also eher fünfzig (50). Früher dachte ich bei Fünfzig unmittelbar an alte Männer, die mit Bierbauch, Frau und drei Kindern grillend auf Campingplätzen abhängen und mit allem abgeschlossen haben. Moment. Ich hänge auch auf Campingplätzen ab. Aber mein Bierbauch ist (fast) weg. Alles sehr verwirrend. Fünfzig ist ja auch das Jahr der Midlife Crisis mittlerweile, zumindest als Mann. Irgendwie haben gerade alle eine. Vielleicht hat mein Wagen deswegen Allrad. Ich weiß es nicht.

Dann Berlin. Da warteten zum Glück nicht nur Ärzte auf mich. Es waren auch in erster Linie Zahnärzte, zwei Implantate wurden verbohrt. Es gibt ja Ärzte, die machen das unter Narkose. Ich bekam wenigstens Benzodiazepine. Berlin ganz ohne Drogen wäre auch unpassend. Und das war schon die zweite Dröhnung, davor die Woche wurde mir schon was injiziert. Bei einer Magen- und Darmspiegelung. Reine Vorsorgeuntersuchung. Ist jetzt nicht das ergreifendste Thema, aber ich kann nur sagen Leute, macht das! So ein Darmkrebs steht ganz unten auf der Liste der möglichen Abspänne. Dieser Check ist auch wirklich nicht schlimm, man muss nur vorher dieses leicht furchtbar schmeckende Abführmittel trinken. Das war's. Narkose und weg. Danach darf man dann nicht alleine nach Hause, wegen der Narkosemittel. Ich war etwas unehrlich und habe behauptet, mir ein Taxi zu nehmen, bin dann aber noch leicht verscheppert über die Friedrichstraße flaniert und habe bizarre Dinge bei Karl Lagerfeld gekauft. Vielleicht hätte ich ein Taxi nehmen sollen.

Es sind noch ein paar andere Berlin-typische Dinge passiert. Mein E-Roller wurde geklaut. Der war aber zum Glück versichert. Dachte ich zumindest, schon wieder ein Fall für die Rechtsschutz... Hab' schon einen neuen Roller erstanden. Und die U2 ist immer noch unbefahrbar. Dafür werden vom neuen Senat Fahrradwege in Frage gestellt, die schon geplant waren. Glückwunsch an alle CDU Wähler. Oder SPD. Ist ja mittlerweile auch kein großer Unterschied  mehr. Und ganze Freibäder werden hier gerade erstmal geschlossen, da das Personal keinen Bock mehr hat, Horden von Kleinschlägern im Zaum zu halten, und sich krank meldet. Ich fand' Freibäder eh noch nie gut, das letzte besuchte Freibad war das Waldbad Hilden in der frühen Schulzeit. Da konnte man damals am Tagesende beim Müllsammeln helfen, dafür hat man eine Freikarte bekommen. Ich frage mich, ob sowas auch in Berlin funktionieren würde. Eine rhetorische Frage.

Es war aber auch nett mal wieder im Büro anzuklopfen. Bin jetzt auch ergriffener Besitzer eines Push 3. Das sollte sich gerade im Campingwagen als Standalone-Instrument sehr gut machen. Erwartet Hits.

Apropos Standalone, im sehr empfehlenswerten Brettspielgeschäft Berlin habe ich mich mit ein paar Singleplayer-Brettspielen eingedeckt. Ein wirklicher Schatz ist Final Girl.

Final Girl vs. Hans the Butcher

Auch sehr nett, und nicht so platzaufwendig ist Onirim und Stellarion. One Deck Galaxy muss ich mir noch ansehen, sieht aber auch vielversprechend aus.

Stellarion

Und ich war diverse Male im Wellenwerk, das ist wirklich gut geworden, auch oder gerade im Sommer. Oder ein wenig Driving Range auf der Trabrennbahn. Mit Karl Lagerfeld Hose. Siehe oben.

Ein Highlight war ohne Frage das Depeche Mode Konzert am 09. Juli im Olympiastadion.

Die Plattes des Monats war unbeirrbar Darkfighter von Rival Sons.

Nach einem Arhatic Yoga Wochenende bei Master Sai hat es mich nach Holland verschlagen, ich muss endlich mal beim Kiten lernen, da wieder anzukommen wo ich losfahre. Kitemeister Matthias wird es richten.

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